Eine spanische Erfolgsgeschichte
Spanien leidet seit Jahrzehnten unter einer vergleichsweise schwachen Wirtschaft und einer geringen Exportquote bei hochwertigen Produkten. Es finden sich aber auch Lichtblicke, dazu gehört der Biotech-Konzern Grifols mit Stammsitz in Barcelona. Über 11.000 Mitarbeiter erwirtschaften mehr als 2,5 Milliarden Euro Jahresumsatz. Ein hoher Anteil ergibt sich durch das Auslandsgeschäft, die Gesellschaft beliefert Kunden in rund 90 Ländern. Die Hälfte des Umsatzes erlöst Grifols in dem riesigen und stark wachsenden Medizinmarkt USA.
Das Herzstück der Firma: Die Herstellung von Plasma-Derivaten
Bei Grifols handelt es sich um ein Pharma- und Chemieunternehmen, das sich auf wenige Produkte beschränkt. Diese garantieren aber hohe Gewinne. Vor allem die unterschiedlichen Derivate von Blutplasma verdienen Erwähnung, etwa von Albumin, IVIG und Blutgerinnungsfaktor VIII. In diesen Bereichen haben die Spanier die Marktführerschaft in Europa übernommen und erfreuen sich auch in vielen anderen Staaten einer hohen Nachfrage. Grifols hat sich auf einem attraktiven Geschäftsfeld etabliert, das auch in Zukunft große Umsätze verspricht: Zum einen steigt der Bedarf an diesen Produkten, das gilt insbesondere für alternde Industriegesellschaften. Zum anderen lassen sich mit der Weiterverarbeitung von Blut- und Plasmaspenden hohe Gewinnmargen erzielen.
Diagnostic und Hospital als zwei weitere Geschäftsfelder
Darüber hinaus verdient Grifols in den beiden Firmenbereichen Diagnostic und Hospital Geld.
- Im Sektor Diagnostic verkauft der Konzern Methoden und Instrumente, die beispielsweise der Blutentnahme und der Blutstillung dienen.
- Die Beschäftigten des Bereichs Hospital stellen Geräte und pharmazeutische Produkte her, die in keinem OP-Saal fehlen dürfen und die bei der künstlichen Ernährung Anwendung finden.
1940 vom Mediziner Grifols Roig gegründet
Der Name des Konzerns geht auf seinen Gründer zurück: den Hämatologen Dr. José Antonio Grifols Roig. 1940 legte er den Grundstein des Konzerns, in der Folge machte er immer wieder wissenschaftlich von sich reden. So gelang ihm 1951 mit der Entwicklung der Plasmapherese ein Meilenstein der Medizingeschichte. Dank seiner Idee ließ sich fortan in großen Mengen menschliches Plasma gewinnen und für Therapien einsetzen. Damit erlangte Grifols nicht nur in der internationalen Wissenschaft Anerkennung, er wusste seine Innovation auch wirtschaftlich zu nutzen. 1958 verstarb der Konzerngründer.
Seit 2006 eine Aktiengesellschaft
Die Börsengeschichte des Konzerns begann relativ spät und entwickelte sich seitdem fulminant. 2006 wandelte sich Grifols in eine Aktiengesellschaft, seit 2008 notiert das Unternehmen im spanischen Leitindex IBEX 35. Es folgte eine eindrucksvolle Kursrallye. So vervierfachte sich der Aktienwert im Zeitraum zwischen 2009 und 2014, obwohl Spanien währenddessen unter einer großen Schulden- und Wirtschaftskrise litt. Es machte sich bezahlt, dass Grifols einen Großteil seiner Gewinne auf den ausländischen Märkten erzielt. Die Kursentwicklung basierte dabei auf ebenso überzeugenden Fundamentaldaten: In der gleichen Zeitspanne vervielfachte der Konzern seine Umsätze und seine Erlöse.
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