Das Leiden der Telekom-Aktionäre geht weiter, es sei denn, Sie beenden es! Das ist leichter gesagt als getan. Der gesunde Menschenverstand versagt kläglich, wenn es um Börsengeschäfte geht. Besonders wenn es die eigenen sind.
Egofalle und andere Stolpersteine
Einstandspreisorientierung, „tiefer kann es nicht gehen“, „tolle Dividende“ und andere Psychofallen verschleiern den Blick auf die Realität: Für die meisten Aktionäre ist das Telekom-Abenteuer ein Debakel. Ende offen. Schönreden mag dem Ego helfen, aber ändert nichts am Kontostand.
Abbildung 1: „Volksaktie“ Deutsche Telekom. Fast fünfzig Prozent Kursverlust seit Start. Eine traurige Bilanz.
Tolle Dividende
Stimmt! Solange sie gezahlt wird und die Kursverluste der Aktie die Rendite nicht anknabbern. Jetzt steht die üppige Dividende zur Diskussion. Überraschend ist das nicht. Die Telekom schüttet seit Jahren mehr aus als sie verdient. Die Telekom verzehrt sich selbst. Das kann nicht ohne Folgen bleiben.
Abbildung 2: Rechnet man die Dividenden hinzu, relativiert sich der Kursverlust seit Start auf rund zehn Prozent. Ein schwacher Trost. Berücksichtigt man die entgangenen Gewinne (Opportunitätskosten), wird es ganz bitter. Dazu unten mehr.
Notnagel ade
Wenn die großzügige Dividende zusammengestrichen wird, sollten dem letzten Anleger die Margenprobleme der Telekom klar werden. Blue Chip hin oder her, die Telekom ist ein riskantes Investment.
Jetzt erst recht?
Auf die Gefahr hin, den leidensfähigen Telekom-Aktionären ein „Durchhalteargument“ zu liefern, könnte die Überlegung „schlimmer kann es nicht kommen“ tatsächlich irgendwann zutreffen. Ob und wann sich das Telekom-Debakel in eine attraktive Turnaround-Story wandelt, steht in den Sternen.
Happy End – ja oder nein?
Beteiligten Aktionären hilft das heute wenig. Der Turnaround lässt seit Jahren auf sich warten. Nicht-Aktionäre juckt das nicht. Sie können warten, ob sich eine Investmentchance in drei Wochen oder dreißig Jahren ergibt. Oder es sein lassen und ihr Geld lieber gleich in erstklassige Qualitätsaktien investieren.
Qualitätsaktien als Alternative
Wer meine Beiträge regelmäßig liest, kennt die Argumente dafür. Deshalb möchte ich an dieser Stelle nur ein Bild sprechen lassen, warum echte Qualitätsaktien unverzichtbar für den Vermögensaufbau sind. Geben Sie sich nicht mit der üblichen Durchschnittskost oder vermeintlichen „Blue Chips“ ab.
Auch für Nichtraucher geeignet
Sehen Sie es mir nach, dass ich als Nichtraucher den Genussmittelkonzern British American Tobacco gegen die Telekom antreten lasse. Denken Sie bitte nicht „schon viel zu hoch gestiegen, viel zu teuer“.
Lassen Sie nicht zu, dass der angeblich so gesunde Menschenverstand Sie von den wirklich guten Investments abhält. Im normalen Leben hilft er, an der Börse nicht. Und wenn Sie Tabakkonzerne nicht mögen, dann probieren Sie es mit einer Novo-Nordisk oder Reckitt-Benckiser.
Abbildung oben: Das Bild spricht für sich. An der rechten Kursskala können Sie die prozentuale Kursveränderung ablesen. Auch eine Qualitätsaktie wie BAT ist vor Kurseinbrüchen nicht gefeit, aber ein solides Geschäftsmodell holt die Aktie aus dem Tal der Tränen heraus.
Ich wünsche allen Lesern einen besinnlichen 2. Advent!