Hallo Hr. Aschoff, danke für ihren heutigen Beitrag in den Investment-Ideen.…[Ich] möchte […] noch weiter vorsorgen. Hierzu habe ich drei Fragen:
- Halten Sie es für eine gute Idee, dass ich z.B. jeden Monat Exxon, BAT und Colgate kaufe, um den Cost Average Effekt zu nutzen und so einen guten Kapitalstock aufzubauen? Habe keinen Aktiensparplan gefunden, wo ich in diese anlegen kann, es gibt vor allem nur ETFs bzw. Fondssparpläne und keinen entspr. Fonds der so anlegt mit kleineren Anlagesummen von z.B. 500-1000 Euro mtl.
- Bei den o.g. 3 Traditionsaktien, würde ich dann ohne Stop Loss handeln, oder was würden Sie empfehlen?
- Haben Sie noch weitere Traditionsaktien gefunden?
Danke für ihre Mühe
Beste Grüße aus München
Abbildung: Exxon, was für ein Aufwärtstrend.
Antwort:
Regelmäßige Käufe
Ad 1: Gute Idee. Regelmäßige Käufe entschärfen die Timing-Frage. Cost Averaging macht jedoch nur Sinn, wenn langfristig die Kurse steigen [das ist der Knackpunkt]. Ansonsten würde gutes Geld schlechtem Geld hinterhergeworfen. Insofern sollten es nur die besten Traditionsaktien sein, wobei es keine Gewinngarantie gibt. Auch „Engel“ können fallen. Schon sind wir bei Frage zwei.
Stop-Loss
Ad 2: Das Thema Stop-Loss ist eine unendliche Geschichte. Leider gibt es kein Patentrezept. Ich selbst würde eine Grenze ziehen, wo ich verkaufe (und dito wieder einsteige, wenn der Wert noch in Ordnung ist). So wie ich es z.B. auch im i² investor handhabe. Letztendlich muss jeder Anleger selbst entscheiden, welches Risiko er bereit ist einzugehen.
Auszeit
Ad 3: Ja. Da Traditionsaktien auch schon mal jahrelang eine „Auszeit nehmen“, picke ich diejenigen heraus, die unter ausgezeichneten Chance-/Risikoverhältnissen (hoffentlich bald) wieder nach oben streben. Natürlich klappt es nicht immer oder bedarf mehrerer Anläufe.
Abbildung oben: Colgate-Palmolive war langfristig kaum zu stoppen. ABER: In den 80/90er Jahren kam sie fast zehn Jahre nicht vom Fleck. Eine schwere Geduldsprobe für Investoren, die ausgerechnet zu Beginn der Konsolidierung gekauft hatten. Ein Mindestmaß an Timing schadet auch bei guten Traditionsaktien nicht.
Abbildung oben: Längere Verschnaufpausen sind normal bei Traditionsaktien. So pausierte McDonalds von 1972 bis 1982. Zur Jahrtausendwende gab es einen kräftigen Rücksetzer, der drei Jahre die Anleger quälte (das rote Kästchen rechts). Der Rückgang sieht im Chart harmlos aus. Der erste Eindruck täuscht: McDonalds fiel von 42 US-Dollar unter 12 USD. Verlustbegrenzung?
Aktiensparplan mit Tücken
Ad Aktiensparplan: Im Hinblick auf Punkt eins wäre es eine bequeme Möglichkeit. Leider ist mir kein entsprechender Fonds oder anderes Anlagevehikel bekannt. Hat man einen günstigen Broker, könnte man die Beträge zunächst auf einem verzinsten Konto ansammeln und quartalsweise in Aktien investieren. Dann ist man nicht abhängig vom Fondsanbieter, der die Anlagepolitik irgendwann ändern könnte.
Wichtiges Thema, deshalb eine Linksammlung zur „Verlustbegrenzung“:
http://www.trading4living.de/verlustbegrenzung-stop-loss/
Ich bin im Prinzip Langfristanleger in Blue chips.
Habe einige Male aus einem Sicherheitsbedürfnis heraus Stopps gesetzt.
Leider wurde ich jedes mal ausgestoppt und die Aktien setzten danach zu einem fulminanten Höhenflug an.
Dadurch habe ich sehr viel Geld verloren.
Ich bin von der Stoppsetzerei gänzlich abgekommen, ja ich halte sie in der Langfristanlage sogar für kontraproduktiv und nur beim Trading sinnvoll.
Ich möchte mich nicht einmischen, aber ich glaube eine „Versicherung“ beim Handel mit Wertpapieren ist etwas sehr wichtiges. Wir handeln doch alle nur Wahrscheinlichkeiten. Und dabei alles riskieren? Ist es das wert? Da draussen gibt es so viele Gelegenheiten. Warum alles auf diesen einen Wert setzen und dann auch noch ohne Versicherung.
Bitte tun Sie das nicht. Auch eine Option oder ein Future kann eine Absicherung Ihrer Position bedeuten. Also dann viel Erfolg wünscht Ihnen Axel Büscher