Folgender Leserbrief erreichte mich:
Hallo Herr Aschoff, als neuer Abonnent habe ich vielleicht ein Thema, was auch für andere Leser von Interesse ist in Form eines Specials oder in Ihrem Blog. Da sich Gelegenheiten nicht jeden Tag bieten und man seine liquiden Mittel zurzeit relativ zinslos anlegen kann, ist eine Strategie zum Parken für das liquide Kapital interessant. Habe den Markt der Renten (Pfandbriefe, Staatsanleihen, Bundesschatzbriefe), Festgeld, Tagesgeld usw. betrachtet. Das Ergebnis der zu erzielenden Rendite kennen Sie. Dabei sollte doch der größte Teil des Kapitals in sichere Anlagen investiert sein und nur der kleinere Anteil in Aktien usw. Aufgrund der Politik des Gelddruckens geht diese Vorgehensweise in der jetzigen Zeit nicht so recht auf. Würde mich freuen wenn Sie den Gedanken aufgreifen und zu gegebener Zeit hierzu eine Analyse bieten. Mit freundlichen Grüßen E.
Angesichts der aktuellen Mini-Zinsen, die nicht einmal annähernd die Inflation ausgleichen, ein akutes Thema. Meine Antwort:
Guten Morgen Herr E.,
da sprechen Sie einen Dauerbrenner an. Das Thema ist mit Sicherheit (angesichts der „üppigen Zinsangebote“) für alle Leser / Anleger interessant. Ich habe es immer mal wieder zwischendurch behandelt. Leider kann ich Ihnen dazu nichts weltbewegendes Neues präsentieren, was Sie nicht schon selbst recherchiert haben. Natürlich gibt es Zwitterprodukte (die Marketingabteilungen der Institute sind sehr erfinderisch), die zumindest mehr versprechen – aber letztendlich geht es auf Kosten der Sicherheit / Verfügbarkeit.
Meiner Anlagephilosophie entsprechend parke ich das nicht in Aktien, Etfs oder ähnlichen Anlageformen investiertes Geld immer unter der Prämisse höchster Sicherheit (und das nicht erst seit der Finanzmarktkrise). Erträge aus dem „Zinstopf zum Zwischenparken“ sind für mich nachrangig. Mir ist es wichtiger, dass ich darüber schnellstens ohne Kursrisiko verfügen kann, wenn sich andere Chancen bieten. Denken Sie an den Konkurs der Kauphting Bank. Anleger, die wegen ein paar Prozentpunkten mehr ihr Geld dort „sicher“ angelegt hatten, hatten Glück im Unglück: nur weil der deutsche Steuerzahler deren Zockerei bezahlt hat, wurden die Zinsjäger vor einem Totalverlust gerettet.
Die Entscheidung unserer Politiker (vielen Dank Herr Steinbrück!) halte ich für unverantwortlich und äußerst populistisch. Ein Affront gegen jeden Steuerzahler, der sein Geld risikobewußt anlegt. Übrigens auch im Hinblick auf Banken, die die Mittel vorsichtig angelegt hatten (ja, solche Institute gibt es). Durch diese Rettungsmassnahme wurde letztendlich die Gier einiger weniger belohnt und aus unser aller Tasche bezahlt. Wie würde wohl Frau Merkel reagieren, wenn ich Sie bitte, meine Spekulationsverluste zu übernehmen? Die Gewinne behalte ich selbstverständlich.
Zurück zum Thema. Natürlich wurmt es mich bei den heutigen Mini-Zinssätzen für Festgelder, wenn ich Geld zwischenparke. Trotzdem bin ich mit dieser Methode über die Jahre bestens gefahren. Die Möglichkeit flexibel zu handeln bzw. sein Geld in Krisenzeiten zu erhalten, hat die „paar Prozentpunkte“ deutlich überkompensiert.
Sobald ich etwas mehr Zeit habe, stelle ich das Thema einmal aus einer ganz anderen Sichtweise dar.