Jede große Korrektur, jede Baisse, beginnt harmlos. Das ist der Grund, warum man jeden Dip ernst nehmen muss. Meistens geht es gut, aber leider gibt es keine Garantie dafür.
Jedes kleine „Übel“ kann zu einem großen Problem heranwachsen. Wenn es „Jeder“ erkennt, ist der Schaden längst angerichtet.
In unserem Aktienbrief hatten wir am Wochenende unsere Leser über die aktuellen Chancen und Risiken am Markt informiert, und warum wir weitere Aktienverkäufe für den Montag (also gestern) avisiert haben. Wir haben nicht in die Glaskugel geschaut, sondern folgen systematisch unserer Anlagestrategie. Oftmals langweilig, aber wir wollen Geld verdienen und keinen Adrenalinkick.
Es folgt ein Auszug aus den Investment Ideen vom Wochenende:
Auf den Leim gegangen
Unterschätzen Sie niemals die emotionale Raffinesse fallender Märkte! Dreißig Jahre Handelserfahrung lehren einen, das Risiko zu respektieren. Kapitalschutz geht vor Renditemaximierung, ganz besonders in Korrekturphasen. Darum sind wir schon bei einem lauen Lüftchen auf der Hut. Meistens bleibt es bei einer kleinen Brise, aber leider gibt es dafür keine Garantie.
Marktszenario für die nächsten Wochen
Unsere Daten signalisieren unverändert eine geringe Wahrscheinlichkeit für eine US-Rezession in den kommenden sechs bis neun Monaten. Das Konjunkturrisiko ist seit unserer letzten Einschätzung gestiegen, aber die Gefahr einer Baisse ist nicht akut.
Priorität genießt die kommende Handelswoche (also diese): Gelingt der Wall Street unter hohem Volumen eine Fortsetzung des positiven Dienstags (gemeint ist der 16. Oktober), so steigt die Wahrscheinlichkeit eines baldigen Endes der Korrektur. Im Kern geht es um die Beobachtung, dass wiederholt auftretendes massives institutionelles Kaufinteresse mit weiteren „Gewinnmitnahmen“ fertig wird.
Der starke Dienstag (16. Oktober) schürt bei vielen Anlegern Hoffnung, aber nach dem mehrtägigen Abverkauf ist er ohne die obige Gegenbewegung bisher nur ein typischer Rebound in einem Abwärtsmarkt. Die Steilvorlage wurde am Dienstag (16.10.) geliefert, jetzt muss der Markt die Chance zügig nutzen.
Kaufdruck kommt nicht?
Wird die Steilvorlage nicht verwandelt, droht ein Konter: Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird das Korrekturtief vom 11. Oktober getestet und eventuell unterschritten. Stellt sich Letzteres nicht als Fehlausbruch heraus, wird aus dem Lüftchen ein Sturm (Korrektur Typ 3). (…)
Defensiver Kapitalmodus
Wir gehen systematisch vor und nehmen in Abhängigkeit von der Marktentwicklung Risiko aus den Strategiedepots, bleiben aber angemessen investiert. Das ist der Grund für die avisierten Verkäufe (…) – auch wenn wir die Firmen reizvoll finden.
Welche Abzweigung nimmt der Markt?
Erst wenn die Korrektur mit hoher Wahrscheinlichkeit vorbei ist, geben wir wieder Vollgas. Das kann schon in einer Woche der Fall sein oder Monate dauern. Wie schlimm (oder überraschend gut) es kommen mag, wir handeln systematisch nach unserer bewährten Strategie. Börsenalltag eben. Nur manchmal etwas aufregender.
(Zitat Ende)