Eine Baisse kennt keine Gnade
Wer noch nie eine Baisse mit eigenem Aktiendepot & Vermögen durchlebt hat, macht sich keine Vorstellung von dem Potential der Kapitalvernichtung, wenn man keine Vorkehrungen getroffen hat.
In einer Baisse werden die „schlauen“ Buy-and-Hold-Ratschläge bei 95% der Anleger zur Kapitalvernichtung führen:
- Wer bleibt gelassen, wenn sich ein über Jahrzehnte aufgebautes Multi-Millionenvermögen in einem Jahr halbiert?
- Wer glaubt, schlimmer wird es nimmer, kauft womöglich zu? Gute Idee, aber höchstwahrscheinlich zu früh. Circa zwei Drittel der Kapitalvernichtung geschehen im zeitlich letzten Drittel der Baisse und enden mit einem Paukenschlag.
- Das Aktienvermögen geviertelt, gezehntelt bis zum Paukenschlag? Ein emotionales und finanzielles Desaster, sonst wäre es keine Baisse.
- In der Endphase einer Baisse gibt es keine „guten“ Aktien mehr. Fundamentaldaten sind irrelevant. Die besten Aktien können in solchen Phasen tief fallen.
- Wer lange durchgehalten hat, verkauft womöglich unter dem zunehmenden psychischen Druck zu Tiefstkursen in der Endphase.
- Wem die Baisse in den Punkten eins bis fünf übel mitgespielt hat, der wird wahrscheinlich die anschließende Hausse verpassen.
- „Nie wieder Aktien!“ haben bereits mehrere Generationen geschworen, die ohne Risikomanagement von einer Baisse überrollt wurden.
Baissen und Korrekturen vom Typ drei sind der Grund, warum wir so viel Wert legen auf konsequentes Risikomanagement. In einer Hausse kann jeder Glücksritter Geld verdienen, aber erst in der Baisse zeigt sich, was davon übrig bleibt.
Quelle: Auszug aus den Investment Ideen vom 8. Juni 2018