Ist jetzt ein guter Kaufzeitpunkt?
Der Durchschnittskosteneffekt (cost average effect) scheint die Antwort auf sichere Aktiengewinne zu sein. Alles nur Verkaufstricks, meinen die Kritiker, um Anlegern die Angst vor Kursschwankungen zu nehmen und in Investmentfonds zu locken. Was ist dran? Es kommt wie immer auf das Kleingedruckte an.
Häppchentaktik
Der Durchschnittskosteneffekt entsteht bei regelmäßiger Anlage gleich bleibender Beträge in Wertpapiere. Die Kursschwankungen führen dazu, dass der Sparer im Durchschnitt seine Anteile bei gleich bleibenden Beträgen günstiger erhält. Bei niedrigeren Kursen werden mehr Anteile gekauft, bei hohen Preisen weniger Anteile.
Cost Average kein Goldesel
Was überzeugend klingt, ist keineswegs eine sorgenfreie Gelddruckmaschine:
- Zum einen sollte die Kursentwicklung langfristig nach oben gerichtet sein. Ist das nicht der Fall, wirft man gutes Geld schlechtem hinterher.
- Zum anderen nimmt mit zunehmender Laufzeit die Bedeutung der Sparrate ab, weil sie im Verhältnis zum angesammelten Kapital prozentual kleiner wird. Hat man das nötige Kleingeld, kann im Zeitablauf mit einer Erhöhung der Sparrate gegengesteuert werden.
- Wissenschaftliche Studien bezweifeln die Überlegenheit des Durchschnittskosteneffekts. So kommt Prof. Langer (Uni Münster) in seinem Working Paper „Gibt es einen Cost-Average-Effekt?“ zu dem Schluß, dass die Portfoliotheorie im klaren Widerspruch zum Cost-Average-Phänomen steht.
Psychologisch wertvoll
Der Durschschnittskosteneffekt steht akademisch auf wackeligem Fundament. Dennoch hat er seine Vorzüge:
- Er mindert anfänglich die Wertschwankungen.
- Er diszipliniert den Anleger zum regelmäßigen Sparen.
- Er nimmt dem Anleger die Qual der Wahl des „richtigen“ Einstiegszeitpunkts ab.
Was sollte man besparen?
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Abbildung oben: Colgate-Palmolive mit einer beeindruckenden Aktienkarriere. Qualität zahlt sich aus.
ETF-Sparplan
Fehlt Ihnen die Zeit, Lust oder Expertise, dann bieten sich ETF-Sparpläne auf die führenden Weltindizes an. Achten Sie auf die Kosten. Wenn Sie besonderen Wert auf Sicherheit legen (Emittenten- bzw. Kontrahentenrisiko), sollten Sie passive Indexfonds mit physischer Replikation bevorzugen.
Abbildung oben: Die Richtung stimmt. Ein LunRo-Chart. Das US-Aktienbarometer klettert trotz Krisen per Saldo kräftig aufwärts. (LunRo = Kursverlauf im Chart von links unten nach rechts oben).
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