Dividenden als Zinsersatz
Dividendenaktien sind die neuen Zinsen, heißt es immer wieder. Vorsicht, das gilt so nicht! Auch ich habe den flotten Spruch verwendet, aber auf das Kleingedruckte hingewiesen. Wer sich allein auf die voraussichtliche Dividende verläßt, kann beim Zahltag böse erwischt werden.
Kursverluste und Dividendenkürzungen
Große Namen und eine glorreiche Vergangenheit sind keine Garantie für ewiges Dividenden-Manna. Denken Sie an die gefallenen Energieriesen E.ON oder RWE. Jahrelang ein Garant für Kursgewinne und üppige Dividendenzahlungen. Mit der Energiewende drehte der Wind. Die alten Geschäftsmodelle der Versorger brachen zusammen. Mit ihnen die Aktienkurse und die hohen Dividendenzahlungen.
Abbildung 1: Mit der energiepolitischen Wende kam der Niedergang – Kursverluste und schrumpfende Dividenden seit acht Jahren.
Blue Chips kein Dividenden-Freifahrtschein
Es ist verlockend, gut klingende Namen nach Höhe der Dividendenrendite auszuwählen. Seien Sie gewarnt, selbst prominente Blue Chips halten nicht immer das, was sie versprechen.
Wie steht es um die Ertragskraft des Unternehmens, dessen zukünftiges Gewinnwachstum oder die Ausschüttungsquote? Ist die Dividende ausreichend gedeckt durch den Unternehmensgewinn? Gibt es Reserven für schlechte Zeiten? Wie steht es um eine aktionärsfreundliche Dividendenpolitik?
Dividende seit über 100 Jahren
Wie wäre es mit General Mills? Einer der größten Nahrungsmittelkonzerne der Welt zahlt seit 1898 Dividenden. Die Aktie hat viele Börsen- und Wirtschaftskrisen überstanden.
Abbildung 2: General Mills läuft wie am Schnürchen.
Oder die kanadische Scotiabank? Derzeit unter Druck, aber ein verläßlicher Dividendenzahler seit 1832. Die Bank hat in der Vergangenheit Nehmerqualitäten bewiesen.
Abbildung 3: Der Aktienkurs ist unter Druck, aber die Kanadier haben Nehmerqualitäten.
Glücklicherweise gibt es ein paar Dutzend erstklassiger Weltkonzerne, auch in Europa, mit denen man ein solides Langzeit-Dividendendepot zusammenstellen kann.
Danke für den informativen Artikel mit den „Risikohinweisen“. Im Moment wird das Thema wirklich sehr gehypt und das ziemlich unkritisch, ohne auf Risiken No-Gos hinzuweisen. Gerade bei den aktienungeübten deutschen Anlegern könnte es da wieder einige Verluste geben …