Kaufchance oder abwarten?
Die Einschlagkrater sind nicht zu übersehen. Selbst Platzhirsche erwischte es heftig. Minimal reduzierte Gewinnerwartungen lösen ein Kursbeben aus. Jüngstes Opfer Illumina, aber auch andere Biotechperlen neigen zur Schwäche: Alexion, Regeneron oder Biogen, um ein paar zu nennen.
42 Prozent runter – trotz exzellenter Marktstellung
Der Riese Biogen ist vom Allzeithoch in der Spitze bis zu 42 Prozent gefallen. Kein Vergnügen, wenn man am Gipfel gekauft hat. Was denken Sie spontan, wenn Sie den Chart von Biogen betrachten?
Abbildung oben: Biogen – auf dem Weg zur großen Kaufchance oder Abstieg ins Tal?
Was ist da los?
Die allgemeine Marktkorrektur wird dazu beigetragen haben. Aber ist da noch mehr? Vielleicht. Ein Blick auf die Historie offenbart einen wunden Punkt. Die Biotechaktien könnten Opfer ihres großen Erfolges werden.
Fantastische Unternehmenszahlen, übertroffene Gewinnerwartungen und Erfolge im Kampf gegen Krankheiten haben die Anleger verwöhnt und die Kurse nach oben katapultiert. Immer schneller, immer steiler.
Abbildung oben: Der AMEX Biotechnology Index zeigt die dynamische Kursentwicklung. Eine parabolische Kursbeschleunigung stößt irgendwann an eine Grenze. Der Absturz geschieht schnell, heftig und überraschend.
Achten Sie auf die Leader!
Werden wir Zeuge einer heftigen Kursbereinigung im Biotechsektor? Ich weiß es nicht, aber die Indizien mahnen zur Vorsicht. Bevor eine „Mega-Biotech-Kaufchance“ ausgerufen wird, möchte ich Stärke bei den Gorillas der Branche sehen. Halten die Gileads, Celgenes oder Amgens der Biotechwelt die Fahne hoch und ziehen sie bei Markterholungen mit?
Zahlenreigen als Bewährungsprobe
Glücklicherweise naht die US-Berichtssaison. Harte Fakten und die Reaktion der Aktien darauf geben wertvolle Rückschlüsse auf die wahre Verfassung der Biotechs respektive der Anleger. Ein Investor, der die fetten Jahre mitgenommen hat, dürfte die Kurskapriolen gelassener sehen.
Wer zum ersten Mal mit den besten Biotechs liebäugelt, sollte genau wissen, wo seine Risikotoleranz liegt. Die Entwicklung zu verfolgen und wie Sherlock Holmes die Indizien zu einem Kurspuzzle zusammenzufügen, könnte die nervenschonendere Variante sein.