Kein Störfeuer aus China
Die Wall Street und Europa genossen ohne das Störfeuer aus China ein paar freundliche Tage. Ob das so bleibt, erfahren wir nächste Woche, wenn die Börsen im Reich der Mitte öffnen. Verschießen Sie nicht zu schnell ihr letztes Pulver.
Besonnenheit statt Aktionismus
Mit zuviel Aktivität, verführt von Angst und Hoffnung, kann man in einer Korrektur unnötig Geld verlieren. Es ist das Wesen von Korrekturen, den Markt zu bereinigen. Lassen Sie nicht zu, dass es auf ihre Kosten geht.
Stop-Loss als Gewinnbremse
Keine Frage, Verlustbegrenzung ist wichtig. Aber Risikomanagement ist mehr, als ein paar Stop-Loss in den Markt zu legen. Wie viele Investoren wurden unglücklich ausgestoppt und grübeln, ob sie die Favoriten zu höheren Kursen zurückkaufen sollen. Und wenn es danach runtergeht?
So geht es weiter
Ich kenne nicht die Zukunft. Das hält mich nicht davon abhält, Szenarien zu durchdenken. Entscheidend ist, ob der Markt das Szenario bestätigt. Tut er es nicht, passe ich die Anlagetaktik an. Tappen Sie nicht in die Ego-Falle, wenn der Markt ihre Meinung ignoriert und dem Depot rote Zahlen beschert.
Zurück ins Jahr 2011
Eine tiefgreifende Analyse sprengt den Rahmen des Beitrags. Ein einfacher Blick in die Vergangenheit gibt Anhaltspunkte, wie sich Anleger in ähnlichen Korrekturen verhalten haben. Im Jahr 2011 sorgte die europäische Schuldenkrise für einen schnellen Ausverkauf. In zwei Wochen ging es rasant nach unten. Anschließend pendelten die Märkte wochenlang hin und her. Eine zähe Bodenbildung, die die Anleger zermürbte. Dann ging es lange aufwärts, begleitet vom ständigen Krisengerede.
Abbildung 1: Dax-Korrektur bei Startschuss der europäischen Schuldenkrise im Jahr 2011.
Baisse 2008: Schluss mit lustig
Anders war es im Jahr 2008. Die Finanzmarktkrise startete mit einer Korrektur und rutschte ab in eine Baisse. Wer zu früh auf die ständigen Kaufempfehlungen hörte, dem wurde das Fell über die Ohren gezogen. Die Flucht in Gold half nicht. Cash war Trumpf. Baissen sind kein Kindergeburtstag. Eine Korrektur ist dagegen Zuckerschlecken.
Abbildung 2: Kein schwarzer Schwan, kein Kindergeburtstag, sondern ein normales Börsenereignis: Die Baisse im Jahr 2008.
Mein favorisiertes Szenario
Solange nicht das Gegenteil bewiesen ist, orientiere ich mich von der Bodenbildung her an dem 2011er-Szenario. Ein Test des jüngsten Paniktiefs würde mich nicht erschrecken. Das wäre normal im Sinne einer Marktbereinigung. Ideal wäre ein Ausverkauf unter hohem Volumen und anschließende Erholung. Das mediale Panik-Orchester spielt das Lied vom Börsentod. Fällt der Test aus, investiere ich ohne Eile die Restliquidität in die führenden Aktien.
Was kann anbrennen?
Umdenken muss ich, wenn die institutionellen Käufe ausbleiben, die Leader schwach bleiben und der Markt sich nicht zügig vom Tief erholt. Meine Erfahrung sagt mir, dass wir nicht das wirtschaftliche und fundamentale Umfeld für eine Baisse haben, aber ich werde den Markt respektieren. Märkte können länger anders laufen als man denkt. Und wo wird das Geld verdient?
Geld verdient wird am Markt, nicht am Schreibtisch
Endlich einer der deutlich betont, die Zukunft nicht vorhersagen
zu können.
Was ist schon eine Dekade für den Markt. Als Anleger habe ich, wenn
es gut läuft, vielleicht max. 4 – 5 Dekaden Zeit.
Das ist einfach zu wenig um zu zocken.
Gibt es eine vernünftige werterhaltende Anlage?
Oder hat Gültigkeit: Nichts geht ohne Risiko ?