Starke Performance
Die Frage ist so alt wie die Börse. Amerikanische Aktien haben eine hervorragende Entwicklung die letzten Jahre aufs Parkett gelegt. Hinzu kommen üppige Währungsgewinne für europäische Anleger. Ist jetzt Old Europe an der Reihe?
Gewinne eintüten oder dabei bleiben?
Bei der Beantwortung stehen für Europäer drei Makro-Fragen im Vordergrund:
- Die Notenbankpolitik
- Die Konjunktur
- Der Dollar im Verhältnis zum Euro
Kommen wir heute zu Punkt zwei. Ich mache es kurz: Statt unendliche volkswirtschaftliche Zahlenkolonnen zu rezitieren und zu verbiegen, lasse ich den Markt sprechen. Ein Blick auf das altehrwürdige Börsenbarometer, der Dow Jones Transportation Index (DJT), gibt Hinweise auf die Verfassung der US-Wirtschaft.
Bewährter Frühindikator
Wenn die Konjunktur brummt, werden Waren durch die Welt geschickt. Je mehr, desto besser. Aus diesem Grund ist der Blick auf den Dow Jones Transportation so wichtig. Steigt der DJT, prosperiert die Wirtschaft. Fällt er, verdienen die Logistiker weniger. Kühlt die Wirtschaft ab, fungiert der Index als Frühindikator.
Elefantenrennen
Im Chartvergleich scheint die Welt in Ordnung zu sein. Der DJT und der DJ Industrial (DJI) steigen munter. Der DJT prescht dem DJI sogar davon. Eine beeindruckende Leistung!
Abbildung 1: Beide Börsenbarometer befinden sich in einem langfristigen Aufwärtstrend, aber es gibt ein Warnsignal.
Ein Wermutstropfen
Der DJI schaffte im März dieses Jahres ein Allzeithoch, während der DJT seins vom November 2014 (bisher) nicht überbieten konnte. Ein Warnsignal?
Um die Entwicklung besser einschätzen zu können, ist ein Blick auf die Ratio Line nützlich. Die Division des DJT durch den DJI zeigt sie uns, welcher Index sich besser entwickelt.
Abbildung 2: Die Ratio-Line steigt wieder. Der DJT gewinnt an Stärke gegenüber dem DJI. Der langfristige Aufwärtstrend ist intakt.
Die Botschaft lautet: Der langfristige Aufwärtstrend ist intakt! Der DJT hat kurz verschnauft und gibt wieder Gas. Ein gutes Zeichen für die US-Wirtschaft und Aktien.