Bei Qualitätsaktien ist es wichtiger dabei zu sein, statt um jeden Prozentpunkt beim Einstieg zu kämpfen. Ist die Aktie gut gewählt, werden Sie öfters das Luxusproblem „zu nahe am Höchstkurs“ haben
Ein Leserbrief zur Nachkauf-Matrix
Hallo Herr Aschoff,
meine folgende Frage bezieht sich auf eventuelle Nachkäufe bei Korrekturen und der damit einhergehenden Nachkaufmatrix.
Ich warte seit Monaten auf Korrekturen, da mir die in Ihrem Depot befindlichen Aktien zu stark gestiegen sind und sich überwiegend auf Höchstkursbasis befinden.
Schön für diejenigen, die bereits investiert sind. Endlich korrigieren davongelaufene Qualitätswerte wie Cxxxx, Stxxx und BAT. Sie empfehlen diese Werte ja bereits als potentielle Nachkaufkandidaten.
Wieviel Prozent Korrekturpotential durchlaufen Qualitätsaktien nach Ihrer Erfahrung? Ist es möglich, eine ungefähre Kursspanne (Nachkauf zwischen x Euro und y Euro) in Ihre Nachkaufmatrix zu integrieren? Vielleicht ist diese Option ja umsetzbar.
Ich danke vorab.
Nicht der heilige Gral, aber…
Meine Antwort:
Guten Morgen Herr H.,
vielen Dank für die gute Idee! Leider wäre das nur möglich, wenn sich alle Aktien vorhersehbar verhalten. Dann könnten wir uns die Arbeit erleichtern, ein kleines Handelssystem programmieren und das Geld einsammeln lassen. Es wäre der Heilige Gral der Anlegerträume…
In der Nachkauf-Matrix fließen bereits mehrere Überlegungen mit ein, um die Wahrscheinlichkeit einer guten Nachkaufmöglichkeit zu identifizieren. Eine prozentuale Kursspanne als einziger Parameter greift da zu kurz.
Ich bitte Folgendes zu bedenken (Zitat aus Ihrer Mail „…da mir die in Ihrem Depot befindlichen Aktien zu stark gestiegen sind und sich überwiegend auf Höchstkursbasis befinden“):
- In meiner Heimat gibt es den Spruch „wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert“. Das ist insofern richtig, da bei einem günstigen Einkauf der zukünftige Gewinn höher ausfällt.
- Aber: Bei Qualitätsaktien ist es jedoch wichtiger dabei zu sein, statt um jeden Prozentpunkt beim Einstieg zu kämpfen. Ist die Aktie gut gewählt, werden Sie öfters das Problem mit „zu nahe am Höchstkurs“ haben.
BAT zeigt worum es geht: Investor oder Hamster-Trader?
Bestes Beispiel ist unser Strategiedepotwert BAT. Ein Blick auf den Langfristchart (nächste Seite) sagt mehr als tausend Worte.
Abbildung oben: „Hauptsache dabei“ – BAT ist so eine Qualitätsaktie. Leider buckelt der Bulle alle paar Jahre heftig. Abgeworfen zu werden ist keine Schande (mir passiert). Ärgerlich nur, wenn man den Wiedereinstieg nicht schafft („schon wieder zu stark gestiegen“). Lassen Sie sich von solchen Ängsten nicht abhalten!