Muss die EZB eingreifen?
Wann muss die EZB wieder eingreifen, um Schlimmeres zu verhindern? Ende letzten Jahres und im Februar stellte die EZB europäischen Banken billige Kredite in Billionenhöhe zur Verfügung. Ein Prozent Zins bei einer Laufzeit von drei Jahren. Sagenhafte Konditionen, von denen wir als Privatanleger nur träumen können.
Bankenkollaps vermieden
Hauptabnehmer waren spanische und italienische Banken. Ein Liquiditätsengpass konnte abgewendet werden. Angenehmer Nebeneffekt: Die Zinsen zehnjähriger Staatsanleihen sanken durch die künstlich angestoßenen Anleihekäufe. Ein entscheidender Punkt! Niedrige Zinsen sind ein Segen für Staatshaushalte, um preiswerter Geld am Kapitalmarkt aufnehmen zu können.
Achten Sie auf die Zinsen!
Nach Einschätzung der Wirtschaftsexperten sind Renditen über sechs Prozent bei zehnjährigen Staatsanleihen kritisch für das angeschlagene Spanien. Auch Italien, das wirtschaftlich besser dasteht, dürfte ächzen. Ganz zu schweigen bei Renditen jenseits von sieben Prozent, die letzte Woche kurzzeitig erreicht wurden.
Lage ist angespannt
Auch wenn nach der Griechenland-Wahl ein Staatsbankrott (vorerst) abgewendet werden konnte, die Schuldenkrise schwelt weiter. Die Märkte misstrauen zu Recht der Situation in Spanien und blicken darüber hinaus besorgt nach Italien. Solange die Politik populäre Symptombewältigung aus wahltaktischen Überlegungen heraus vorzieht, lodert die Schuldenkrise weiter. Zur Ehrenrettung der Politik sei gesagt, es gibt kein Patentrezept und was nützen sinnvolle Maßnahmen, wenn diese beim Volk nicht durchsetzbar sind oder sogar Unruhen schüren?
EZB als Feuerwehr
Wenn man den Ende letzten Jahres gestarteten finanziellen Alimentierungsprozess nicht gefährden will, wird die EZB wohl bald entschlossen handeln müssen. Nicht kleckern, sondern klotzen heißt die Devise. Behalten Sie die zehnjährigen Anleiherenditen der angeschlagenen Staaten im Auge. Je länger die Renditen jenseits von sechs Prozent verweilen, desto größer der Handlungsdruck.
Investment Ideen
Glücklicherweise gibt es trotz Schuldenkrise noch lukrative Investment Ideen. Sie sind nur seltener und schwerer zu finden. Sie sind skeptisch? Das kann ich gut verstehen, aber betrachten Sie den oben stehenden Chart eines erfolgreichen Weltkonzerns aus Deutschland. Die Firma befindet sich in Familienbesitz. Da können Aktien vermeintlicher „Blue Chips“ wie die einer Allianz, Deutschen Bank oder Telekom nicht mithalten. Hätten Sie gedacht, dass es sich dabei um den Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub handelt?