Auf unsere Politiker ist Verlass. Die „politische Elite“ hat es wieder geschafft, die Märkte erneut ins Chaos zu schicken.
Eine Schande ist die Scheinheiligkeit und Ignoranz gegen jeglichen wirtschaftlichen Sachverstand. Ein Blick in die Geschichte sollte Warnung genug sein, wohin die starre Haltung von Frau Merkel & EZB führen kann.
Mogelpackung Eurobonds
Natürlich sind Eurobonds keine Lösung. So wie sie vorgestellt wurden, wären sie ein Freifahrtschein für neue Schuldenorgien. Länder, die jetzt schon das Geld ihrer Bürger verpulvern, könnten sich hemmungslos bei den starken Staaten bedienen. Die Schwachen schwächen die Starken. Irgendwann kippen die Starken um. Und dann?
Rettungsfonds gescheitert
Natürlich ist es richtig, nur das Geld auszugeben, das man erwirtschaften kann. Die Haltung der EZB ist nachvollziehbar. Aufgabe der EZB ist Stabilitätspolitik – nicht Druckerpresse für schlecht haushaltende Staaten. Aber haben wir noch eine Wahl? Die bisherigen Rettungsversuche a’la Rettungsfonds sind gescheitert.
Alle reden von Schuldenkrise. Ich frage mich, ob die politische Krise nicht viel gefährlicher ist. Sie potenziert die Gefahren der Schuldenkrise und destabilisiert unser gesellschaftliches Gefüge.
Das Vertrauen muss wiederhergestellt werden
Wir befinden uns in einer schweren Vertrauenskrise. Mittlerweile droht durch die Handlungsunfähigkeit der Politik die Krise unbeherrschbar zu werden. Welcher Investor ist so dumm, freiwillig Eurobonds mit den oben genannten Konstruktionsfehlern zu zeichnen? Höchstens mit einem saftigen Zinsaufschlag, da er um den Wert seines Kredits fürchten muss. Selbst deutsche Staatsanleihen waren letzte Woche ein Ladenhüter. Diese Woche sind Italien und Belgien dran. Liebe Politiker, in welcher Welt lebt ihr?
Es bedarf extremer Maßnahmen
- Mehr dazu unter Pleiten, Pech und Pannen
Negatives EZB-Pivotereignis
Bis vorletzten Freitag sah es richtig hoffnungsvoll an den Märkten aus. Bis dann über das Wochenende die starre Haltung der EZB durchsickerte. Die Reaktion der Märkte war eindeutig: Abwärts.
Der Politik-Faktor ist das Zünglein an der Waage. Ich fürchte, solange nicht wie oben beschrieben stärkere Geschütze aufgefahren werden, erodiert der Vertrauensverlust die Märkte. Aus Anlegersicht heißt es weiterhin sein Pulver trocken zu halten, und auf günstigere Einstiegskurse zu warten. Bitte lassen Sie sich nicht von „Weltuntergangspropheten“ verrückt machen. Natürlich ist die Krise ernst, aber nicht hoffnungslos.
Angst vor Währungsreform?
Einige Leser äußerten ihre Ängste vor einer Geldentwertung bis hin zur Währungsreform. Ein unangenehmes Thema, da es für Staaten oftmals die letzte Möglichkeit ist, sich der überbordenden Schuldenlast brutal zu entledigen – auf Kosten seiner Bürger. Die elegantere und gesellschaftlich schonendere Variante ist eine negative Realverzinsung wie wir sie u.a. in Deutschland oder Amerika bereits haben. In der nächsten Ausgabe der Investment Ideen stelle ich ihnen eine Möglichkeit vor, wie man sich davor schützen kann. Es handelt sich dabei weder um Gold noch Immobilien. Langjährige Leser dürften bereits ahnen, worum es geht.