Timing um jeden Preis?
Die Märkte werden immer schneller, die Kursbewegungen wilder. Kaufen-und-Halten hat scheinbar ausgedient. Ein Blick auf unser heimisches Börsentier DAX belegt die These: In zehn Jahren nichts gewesen außer Spesen! Der DAX steht fast dort, wo er vor zehn Jahren stand. Dennoch konnte man in der Zwischenzeit ein Vermögen scheffeln oder in Windeseile verarmen. Timing war das A und O.
Es gibt Ausnahmen
Was für den DAX gilt, muss nicht für einzelne Aktien gelten. Es gibt Traditionsunternehmen, die sich seit Jahrzehnten erfolgreich behaupten – und das mit einem steigenden Aktienkurs honorieren. Zwar gab es Rücksetzer, die jedes Risikomanagement sprengten, aber anschließend ging es wieder aufwärts. So wie bei dem Ölgiganten Exxon. Dort zahlte sich eine Kaufen-und-Halten Strategie bis heute aus.
Abbildung oben: Seit vierzig Jahren aufwärts. Die Aktie legte über 5000 Prozent in dieser Zeit zu. Eine Ausnahmeerscheinung. Wie lange noch?
Im Angesicht von Schuldenkrise und drohenden Schieflagen sind Elite-Traditionsaktien erste Wahl, deren Produkte aus dem Alltag nicht wegzudenken sind. Noch besser ist es, wenn die Firma weltweit aktiv ist. Je leichter das Geschäftsmodell eines Unternehmens zu begreifen ist, desto einfacher sind die langfristigen Geschäftsaussichten zu bewerten.
Exxon ist nicht alleine
Durchleuchtet man mit dem Computer zehntausende Aktien weltweit, finden sich weitere Kandidaten vom Schlage einer Exxon. Hier zwei Beispiele:
Abbildung oben: Keine Zockeraktie, sondern eine etablierter Weltkonzern. Die Produkte von Procter & Gamble sind aus keinem Haushalt wegzudenken.
Abbildung: Mit Genussmitteln zum Erfolg. Was in Deutschland undenkbar ist, füllt im Rest der Welt die Kassen von BAT.
Zufall oder gibt es ein Erfolgsgeheimnis?
Gibt es Gemeinsamkeiten bei diesen ungewöhnlichen Aktien? Ich habe nachgeforscht. Ohne jetzt auf die Details einzugehen, haben alle Top-Unternehmen
- eine starke Marktstellung,
- behaupten sich seit Jahrzehnten,
- verfolgen eine aktionärsfreundliche Unternehmenspolitik,
- verfügen über erstklassige Produkte,
- die Grundbedürfnisse befriedigen,
- die bei Konsumenten hoch im Kurs stehen
- oder unentbehrlich sind für die Wirtschaft
- und weltweit vermarktet werden können.
Ich wage ein Langfrist-Experiment
Was passiert, wenn man eine Mischung von zehn Unternehmen dieses Schlages kauft und liegen lässt? Wie wirkt es sich auf die Gesamtentwicklung des Depots aus, wenn man auf Stop-Loss Limite bei den Einzeltiteln verzichtet? Häufig wird man im ungünstigsten Moment ausgestoppt und anschließend läuft einem die Aktie davon. Endet das Experiment in einem Fiasko oder erleben wir eine positive Überraschung?
Profis ahnen es bereits, dass das Experiment positiv überraschen kann, wenn man sich mit den Prinzipien vertraut macht, die hinter dem scheinbar verrückten Noah-Experiment stehen. Am Ende des Beitrages habe ich Hinweise für interessierte Leser zusammengestellt, die sich mit den Grundlagen des Noah-Experiments vertraut machen möchten.
Das Noah-Experiment konkret
Ich halte es so unkompliziert wie möglich:
- Startsumme 100.000
- Auswahl von zehn Traditionsaktien, die zum 1.1.2000 mindestens eine ausreichende Investor Qualität hatten (i²-IQ)
- Keine Stop-Loss Limite bei Einzeltiteln
- Keine Umschichtungen bis Ultimo 2011
- Ab 2012 live und es sind Umschichtungen möglich (vermutlich extrem selten), wenn sich der i²-IQ deutlich verschlechtert hat oder das Gesamtdepot nach bestimmten Kriterien stark eingebrochen ist. Dazu bedarf es wahrscheinlich einer Baisse vergleichbar der Finanzmarktkrise in 2008 oder dem Internetcrash in 2000/2003.
- „Abgerechnet“ wird Ende 2021
Es werden bewußt nicht die besten Traditionsaktien gemäß i²-IQ ausgewählt, sondern auch mäßige Bewertungen sowie „Problembranchen“. Wenn diese sich trotzdem überdurchschnittlich entwickeln sollten, wie gut würde es dann mit den besten Traditionsaktien laufen?
Keine Anlageberatung
Im Blog werde ich in unregelmäßigen Abständen kurz und knapp über den Stand des Experiments berichten. Im Grunde reicht der Depotauszug aus. Alles andere erklärt sich anhand der Prinzipien des Experiments. Wenn Sie nichts verpassen wollen, tragen Sie sich am besten in unseren kostenlosen Newsletter ein.
Bitte denken Sie daran, es handelt sich um ein Langfrist-EXPERIMENT mit ungewissem Ausgang! Es ist nicht als Anlageberatung zu verstehen. In unserem Börsendienst Investment Ideen lassen wir seit Jahren ähnliche Überlegungen erfolgreich in die Strategiedepots einfließen. Im Unterschied zum Noah-Experiment begrenzen wir dort durch ein aktives Money Management die Risiken und bewegen uns auf erforschtem Terrain.
Warten Sie keine 10 Jahre
Vermögensschutz und Kapitalaufbau sind wichtiger denn je! Gold, Immobilien, Münzen oder Bargeld allein sind kein Vollkaskoschutz gegen schwierige Zeiten. Wenn Sie es noch nicht tun, nehmen sie es selbst in die Hand. Es geht um Ihr hart verdientes Geld. Gerne unterstützen wir Sie dabei mit unseren Investment Ideen.
Erläuterungen zu den Grundlagen des Noah Experiments
- Eine Liste mit empfehlenswerten Börsenbüchern. Die Werke von William J. O´Neil, Ken Fisher, Susan Levermann, James P. O’Shaughnessy und Harald Staudinger liefern (empirische) Erfahrungswerte, auf denen das Noah-Experiment fußt.
- Was sind Traditionsaktien?
- i²-IQ: Die Investor Qualität. Das Verfahren zur Bewertung von Traditionsaktien.
- Relative Stärke und fundamentale Kennzahlen
- LTI: Der Langfrist Trend Indikator. Ein Hilfsmittel zur technischen Einschätzung bei Langfristanlagen.
- Die Bedeutung von Trends
- Aktien zu teuer?
- Immobilien als Notnagel gegen Inflation und Währungsreform?
- Eine Sammlung von 10 Börsenbüchern für einen allgemeinen Überblick (unabhängig vom Experiment).