Auf der Suche nach Value
Wenn Investoren vom Schlage eines Warren Buffett auf Einkaufstour gehen, sollten Value-Investoren die Augen offen halten. Sein jüngster Coup war eine Überraschung. Mit der Beteiligung an dem IT-Riesen IBM investiert Buffett erstmalig groß in die EDV-Branche.
Sein Credo,
nur das zu kaufen, was er man versteht,
hatte ihn bisher einen großen Bogen um die Hightech-Industrie machen lassen. Buffett investiert in Unternehmen, wenn er nachhaltige Erträge erwartet. Langfristig. Insofern eilt es mit dem Kauf in dem angespannten Marktumfeld nicht, wenn man seinen Spuren folgen möchte. Sein spektakuläres Investment an Goldman Sachs inmitten der Finanzmarktkrise 2008 belegt, dass er mutig zupackt und sich durch zwischenzeitliche Kursrücksetzer nicht irritieren lässt. Das ist nicht jedermanns Sache.
Der Zug rollt
Größere Signalwirkung hatte seine Beteiligung an der zweitgrößten Eisenbahngesellschaft der USA, Burlington Northern Santa Fe. Dies führte zu einem Umdenken vieler Investoren. Logistikunternehmen, insbesondere große Eisenbahngesellschaften, standen plötzlich wieder im Fokus.
Buffett big in Japan
Anscheinend sucht er im fernen Asien nach neuen Investmentchancen. Zum ersten Mal besucht er Japan. Es ist typisch für ihn, dort nach Value zu suchen, wo andere nur Katastrophenbewältigung sehen. Der Grundstein für große Vermögen wird in Krisenzeiten gelegt. Dann, wenn Qualität günstig zu haben ist. Das könnte in Japan nach dem furchtbaren Erdbeben der Fall sein.
Es ist bewundernswert, wie beherrscht und fleißig die Japaner ihr Land wieder aufbauen. Gute Unternehmen, die auf solche Mitarbeiter zählen können, sind reizvoll für Value-Anleger. Lassen wir uns überraschen, ob Buffett etwas von seiner Reise mitbringt. Ein Blick auf den japanischen Kurzettel mit Fokus auf die etablierten Player könnte sich lohnen.