„Die Telekom geht jetzt an die Börse. Da geh‘ ich mit!“ Mit diesem Slogan verführte Manfred Krug vor 15 Jahren tausende Kleinanleger zum Kauf der T-Aktie. Am 18.11.1996 feierte die Aktie ein furioses Börsendebüt. Zeit zurückzublicken auf markante Manager, vollmundige Visionen, außergewöhnliche Affären und manchmal begeisternde Börsengeschichten.“
Mit diesem Aufmacher beginnt ein sehenswerter Rückblick der boerse.ARD.de mit dem Titel „Das T-Saster mit der T-Aktie„. Jeder der sich damals für Aktien begeisterte, mußte sie haben! Geblendet von der gigantischen Werbemaschinerie mit prominenten Köpfen schienen Kursgewinne garantiert. Was zunächst gelang, endet in einem Desaster für Kaufen-und Halten Aktionäre.
Abbildung oben: Erst Top, dann Flop. Das Drama der T-Aktie. Ein Bärendienst für die Aktienkultur in Deutschland. Trotz Dividenden, die im Chart berücksichtigt wurden.
Das T-Desaster ist ein besonders spektakulärer Fall, wie Anleger geblendet werden können. Sie dürfte immer noch in vielen Wertpapierdepots vor sich hinsichen. Die Dividende ist ein schwacher Trost, angesichts der entgangenen Kursgewinne mit erstklassigen Traditionsaktien.
Der Aufstieg und Fall der T-Aktie steht stellvertretend für viele Aktien, die man „angeblich haben muss“. Das ist blanker Unsinn! Die Lehre daraus ist
- sich nicht von Werbeversprechen (noch so prominenter Menschen) blenden zu lassen
- den Verstand einzuschalten
- und falls man falsch liegt mit seinem Kauf
- Vorsoge zu treffen für einen zügigen Verkauf
Tappt man trotzdem in die Falle (das passiert jedem zwangsläufig an der Börse), bewahrt einen der letzte Punkt vor größerem Schaden. Ignoriert man die Verlustbegrenzung, hat man an der Börse langfristig keine Überlebenschance.
PS: Der Schauspieler Manfrd Krug hat sich entschuldigt für seine Werbeunterstützung. Respekt!