Von wegen Baisse
Die Aktienmärkte befinden sich in der ersten größeren Korrektur seit Start der Hausse im März/April letzten Jahres. Am Donnerstag dürften einige Optimisten erneut auf dem falschen Fuß erwischt worden sein. Wer jetzt schon wieder die Baisse ausruft, ist entweder Hellseher oder lehnt sich sehr weit aus dem Fenster. Nach den Kurssteigerungen darf es ruhig einmal kräftig nach unten gehen.
Röntgengerät für die Märkte
Beim Aktienscreening, das vergleichbar einem Röntgengerät weit hinter die Fassaden der Märkte blickt, zeigt sich seit Wochen die angeschlagene Verfassung der Märkte. Auch wenn man daraus keine punktgenauen Empfehlungen ableiten kann, mahnt es zur Vorsicht. Ein Markt mit der Tendenz
- neue Hochs abzuverkaufen,
- Buy on Dips kläglich scheitern zu lassen,
- vermehrt technische Fehlsignale auftreten,
- gute Nachrichten nicht „automatisch“ zu Kursgewinnen führen
- und negative Meldungen dagegen zu kräftigen Abschlägen führen,
ist noch nicht bereit für neue Höhenflüge. Daher kann ich mich nur wiederholen, sich das Treiben lieber als Zuschauer mit einer hohen Kasseposition im Rücken anzuschauen.
Pessimisten ausgestorben
Gut ins Bild passt die Sentiment-Auswertung von cognitrend. Vor wenigen Tagen hatte das Bärenlager einen Tiefststand markiert. Während die Pessimisten nahezu ausgestorben zu sein schienen, erfreut sich das Bullenlager großer Beliebtheit. Aus antizyklischer Sicht spricht vieles dafür, dass der Markt zur Enttäuschung der Optimisten weiter korrigiert. Der Überhang an Optimisten sind die Verkäufer von morgen. Die Korrektur hat ihr Ziel erreicht, wenn die Unentschlossenen und Bären das Marktgeschehen dominieren. Die letzten Tage dürften wir diesem Ziel näher gekommen sein.