Bestseller Adalimumab
Der US-Konzern AbbVie gilt als einer der wichtigsten Pharma- und Biotech-Unternehmen der Welt: Der jährliche Umsatz von rund 54 Milliarden US-Dollar belegt dies genauso wie die Listung im S&P-100-Index. Das Unternehmen mit Sitz in North Chicago im Bundesstaat Illinois verfügt über enorme Finanzmittel – das verdankt es dem Arzneistoff Adalimumab, der für etwa die Hälfte des Jahresumsatzes sorgt. Dieser Verkaufsschlager versetzt den Konzern in die Lage, umfangreich in die Forschung zu investieren und Konkurrenten wie Allergan aufzukaufen.
Adalimumab als umsatzstarkes Medikament
Anfang der 2000er entwickelten die beiden Unternehmen Cambridge Antibody Technology und BASF-Knoll Pharma den monoklonalen Antikörper Adalimumab. Dieser Arzneistoff hemmt Entzündungsprozesse im Immunsystem und kommt zum Beispiel bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen und chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen zum Einsatz.
2002 erfolgte die Markteinführung in den USA, ein Jahr später in der EU. Das Medikament ist unter dem Handelsnamen Humira bekannt und stößt bis heute auf eine riesige Nachfrage. Hohe Absatzzahlen und hoher Verkaufspreis: Diese Kombination führt zu international beeindruckenden Umsätzen. Ein Jahr vor der Markteinführung kaufte AbbVie das deutsche Unternehmen von BASF ab – dies erwies sich als Glücksgriff.
Konzentration auf Forschung
Der Arzneistoff Adalimumab spült fortlaufend große Summen in die Unternehmenskassen, diese Mittel investiert AbbVie größtenteils in seine zahlreichen Forschungsstandorte. So betreibt der Konzern in Wiesbaden einen wichtigen Standort mit rund 1.900 Mitarbeitern. Dieser Standort knüpft nahtlos an die Tradition des aufgekauften Unternehmens BASF-Knoll Pharma mit Wurzeln in den 1880ern an.
Bei der Forschung fokussiert sich AbbVie darauf, die Potenziale der Biotechnologie auszuschöpfen. Hierbei verfolgt die Aktiengesellschaft einen breiten Ansatz und deckt mehrere Bereiche wie die Immunologie, die Onkologie und die Virologie ab. Übernahmen wie der spektakuläre Aufkauf von Allergan für 63 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 unterstützen diese Strategie.