Erfolgsgeschichte aus Deutschland
Verbio ist ein bedeutender Produzent von Biodiesel, Biogas und anderen Biokraftstoffen. Der Firmensitz befindet sich in Zörbig, einer kleinen Stadt im Landkreis Anhalt-Bitterfeld. Den Verwaltungssitz betreibt die Firma in Leipzig. Mit insgesamt fast 1.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von rund 1,8 Milliarden Euro ist Verbio ein großer Anbieter in diesem umweltfreundlichen Sektor der Kraftstoffproduktion. Die Beschäftigten verteilen sich auf mehrere Produktionsstandorte, insgesamt engagiert sich der Konzern in sechs Ländern auf den drei Kontinenten Europa, Asien und Amerika.
Verbio als Pionier bei Biokraftstoffen
Der heutige Vorstandsvorsitzende Claus Sauter entdeckte früh das Potenzial nachhaltiger Kraftstoffe. Anfang der 1990er übernahm er das familiäre Agrarhandelsunternehmen von seinem Vater, expandierte von West- nach Ostdeutschland und stellte ab 1995 Biodiesel für den Eigenbedarf her.
Ab 2000 investierte er in immer größerem Umfang in die kommerzielle Produktion von Biokraftstoffen. Diese Offensive umfasste unter anderem eine Umesterungsanlage in Bitterfeld, ein Bioethanolkraftwerk in Zörbig und Produktionsanlagen für Bioethanol und Biodiesel in Schwedt/Oder. Der Börsengang 2006 erweiterte die finanziellen Spielräume für weltweite Investitionen. Die staatliche Förderpolitik für Biokraftstoffe kam Verbio ebenfalls zugute.
Verbio wirbt mit breiter Produktpalette
Die Firmenbezeichnung Verbio steht für Vereinigte Bioenergie: Damit benennt das Unternehmen eindeutig seinen Schwerpunkt. Den Großteil seines Umsatzes erzielt es mit der Herstellung von Biodiesel, Bioethanol und Biogas im großindustriellen Maßstab. Zu den Abnehmern gehören Mineralölkonzerne, Speditionen, Stadtwerke und Unternehmen mit einem größeren Fuhrpark.
Darüber hinaus verfügt Verbio über ein breit gefächertes Portfolio weiterer Produkte: Dazu zählen Biodünger sowie Futtermittel für die Landwirtschaft und diverse Rohstoffe für die Nahrungsmittel-, Pharma- und Kosmetikbranche. Vorübergehende Schwächen im volatilen Kraftstoffgeschäft kann der Konzern in der Regel mit wachsenden Umsätzen in anderen Bereichen ausgleichen.
Biokraftstoffe: Chancen und Herausforderungen
Das wachsende Bewusstsein für die Gefahren des Klimawandels und verstärkte politische Initiativen für mehr Klimaschutz sind gute Rahmenbedingungen für Verbio. Der Konzern will mit Biokraftstoffen einen Beitrag zu einem nachhaltigen Wirtschaften in den Bereichen Verkehr, Produktion und Wärmeenergie leisten.
Zugleich sieht er sich teilweise mit Gegenwind konfrontiert: Für die Kraftstoffproduktion verwendet er unter anderem Mais – Kritiker beklagen Monokulturen und fehlende Anbauflächen für Nahrungsmittel. In den letzten Jahren berücksichtigt Verbio zunehmend diese Einwände und setzt vermehrt auf landwirtschaftliche Reststoffe wie Stroh und Bioabfälle.