200 Unternehmen unter einem Dach
Bei dem 1978 gegründeten Konzern Indutrade handelt es sich um eine Konzerngruppe: Die Dachgesellschaft kauft ständig neue Industriefirmen hinzu, mittlerweile gehören ihr über 200 Betriebe. Zugleich hält sie sich weitgehend aus der Geschäftspolitik dieser Tochtergesellschaften heraus. Die Unternehmen agieren auch nach einer Übernahme durch Indutrade eigenständig. Der Hauptsitz befindet sich im schwedischen Kista, einem Stadtteil Stockholms. In diesem Viertel betreiben viele weitere bekannte Unternehmen wie der Mobilfunkspezialist Ericsson ihren Hauptstandort.
Investitionen in profitable Unternehmen
Der schwedische Mischkonzern wählt für Aufkäufe gezielt mittelständische Firmen mit professionellem Management und positiver Ertragslage aus. Diese Investitionsstrategie unterscheidet sich von dem Ansatz von Risikokapitalgebern, die Start-ups in ihr Visier nehmen. Indutrade konzentriert sich auf etablierte Industriebetriebe, deren Geschäftsmodell seit mehreren Jahren erfolgreich ist: Diese konservative Herangehensweise zahlt sich aus, die Schweden verzeichnen eine nachhaltige Umsatz- und Gewinnentwicklung.
Strategische und operative Entscheidungen überlassen sie bewusst den Führungskräften ihrer Tochtergesellschaften. Bei mehr als 200 Tochterfirmen wäre eine zentrale Organisation mit einem riesigen Aufwand verbunden und wahrscheinlich zum Scheitern verurteilt. Indutrade bezeichnet die eigene Geschäftsphilosophie als dezentrale Führung. Der Erfolg basiert darauf, die richtigen Betriebe zu kaufen: Den Fokus legt das Dachunternehmen deshalb auf Markt- und Wettbewerbsanalysen sowie die Begutachtung einzelner Kaufkandidaten.
Schwerpunkt Industrietechnik
Zu Indutrade gehören vor allem Industriebetriebe – innerhalb des industriellen Sektors decken die Tochtergesellschaften aber ein riesiges Spektrum ab. Der Konzern besitzt Unternehmen in Bereichen wie der Automatisierungs-, Energie-, Lebensmittel- und Pharmaindustrie.
Drei Firmen verdeutlichen exemplarisch, wie groß die Bandbreite ist: Mit dem deutschen Hersteller Stein Automation zählt ein mittelständischer Spezialist für Automatisierungstechnik zur Indugate Group. Das britische Unternehmen Datum Electronics stellt elektronische Geräte für Branchen wie Schifffahrt und Energie her. Der schwedische Produzent AD MediCal entwickelt und vertreibt dagegen Sterilisierungs- und Desinfektionstechnik. Indutrade realisiert mit diesem breiten Portfolio eine Strategie der Risikominimierung: Die Gesellschaft ist nicht von Trends in einzelnen Branchen abhängig.
Schwedische Investmentgesellschaft größter Aktionär
Mit der Beteiligungsgesellschaft LE Lundbergföretagen verfügt Indutrade über einen Großaktionär. Das 1944 gegründete Unternehmen ist eines der wichtigsten Beteiligungsunternehmen Schwedens. Bis heute prägt die Gründerfamilie Lundberg die Geschicke der Firma: Fredrik Lundberg als Sohn des Gründers Lars Erik Lundberg agiert als Präsident und CEO. Angesichts des großen Anteils an Indutrade hat er auch bei diesem Unternehmen einen erheblichen Einfluss.